Die Kosten für ein Geschäftskonto sind wirklich vielfältig. Was erstmal nach einem kostenlosen Geschäftskonto aussieht, kann sich in Wirklichkeit als verhältnismäßig preisintensiv herausstellen. Tatsächlich kommt es vielmehr darauf an, wie Sie das Geschäftskonto nutzen. Es gibt die verschiedensten Geschäftsmodelle, die verschiedensten Vorfälle – und die verschiedensten Entgelte. Erfahren Sie hier, worauf Sie achten sollten.
Inhaltsverzeichnis:
- Ein kostenloses Geschäftskonto: Gibt es das?
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Die typischen Kosten bei einem Geschäftskonto
2.1 Kontoführungsentgelte
2.2 Kosten für Buchungen – beleglos und beleghaft
2.3 Kosten für Ein- und Auszahlungen von Bargeld
2.4 Kosten für Debit- und Kreditkarten
2.5 Kosten für Auslandsüberweisungen und Fremdwährungskonto
2.6 Kosten für Kontoauszüge
2.7 Konditionen Kontokorrentkredit - Geschäftskonto auswählen: Kosten und Leistungen vergleichen!
1. Kostenloses Geschäftskonto: Gibt es das?
Ja, das gibt es. Aber man muss genau hinsehen. Ein Geschäftskonto ohne Kontoführungsgebühren ist nicht gleich ein komplett kostenfreies Geschäftskonto. Es gibt nur sehr wenige Geschäftskonten, die wirklich vollkommen kostenlos in der Nutzung sind. Diese sind dann zudem meist im Funktionsumfang eingeschränkt und teilweise auch nur für Selbstständige oder Einzelunternehmer nutzbar, nicht für Kapitalgesellschaften.
Die Antwort ist also: Ja, grundsätzlich gibt es Geschäftskonten, die vollkommen kostenfrei nutzbar sind. Aber eben nicht für jedes Unternehmen bzw. nur in eingeschränkter Form.
2. Die typischen Kosten bei einem Geschäftskonto
Allgemein bekannt sind vielen Gründern oft nur die Entgelte für die Kontoführung. Die Realität ist jedoch: Auf einem Geschäftskonto ist ständig Bewegung. Ein Geschäftskonto lebt. Dabei gibt es diverse Geschäftsvorfälle und somit verschiedene Auslöser für Kosten. Darunter Zahlungsdienste wie z.B. SEPA- oder Auslandsüberweisungen, Gutschriften, Bargeldeinzahlungen oder die Inanspruchnahme eines Kontokorrentkredits. Die Preisstrukturen für solch alltägliche Leistungen unterscheiden sich ebenfalls massiv. Es ist also nicht ganz leicht, mehrere Angebote miteinander zu vergleichen. Nachfolgend listen wir die Kostenstellen auf, welche die meisten Unternehmen im Alltag betreffen. So wissen Sie, welche Kosten Sie bei der Wahl Ihres Geschäftskontos beachten müssen.
2.1 Kontoführungsentgelte
Das Thema hat in jüngster Vergangenheit deutlich an Bekanntheit gewonnen. Viele Banken haben auch für private Girokonten angekündigt, die Preise für die Kontoführung anzuheben. So wird das Wort “Kontoführungsgebühr” oftmals direkt negativ aufgenommen. Die Wahrheit ist jedoch, dass ein Geschäftskonto ohne ein Entgelt für die Kontoführung nicht gleich ein kostenloses Geschäftskonto darstellt. Denn: Das Entgelt für die Kontoführung ist der Preis, den eine Bank erhebt, um das Konto überhaupt zu führen. Fernab davon, was auf dem Konto passiert. Dieses Entgelt wird daher umgangssprachlich auch Grundgebühr genannt.
Das Kontoführungsentgelt handhaben viele Banken für Geschäftskonten ziemlich unterschiedlich. Einige Banken bieten ein Geschäftskonto ohne ein solches Entgelt an. Bei anderen Banken wiederum können die Kosten durchaus im dreistelligen Bereich pro Quartal liegen. Die Berechnung erfolgt – je nach Anbieter – entweder pro Monat, pro Quartal oder pro Jahr.
Prüfen Sie bei den Kontoführungsentgelten außerdem, wie viele Personen Zugriff auf das Geschäftskonto haben bzw. wie viele Kontoinhaber zugelassen sind. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn Ihr Unternehmen mehrere Gesellschafter hat. Oftmals fallen auch für zusätzliche Nutzer weitere Kosten an. Kontoführungsentgelte können sich außerdem auch je nach Rechtsform unterschieden. So sind diese Kosten bei Geschäftskonten für Selbstständige oftmals geringer als beispielsweise bei einem Geschäftskonto für eine GmbH.
Merken Sie sich: Bei einem Geschäftskonto ohne Kontoführungsentgelte können trotzdem Kosten für andere Vorgänge wie bspw. Buchungen, Abhebungen u.v.m. anfallen.
2.2 Kosten für Buchungen – beleglos und beleghaft
Die häufigsten Vorfälle auf einem Geschäftskonto entstehen durch Kontoumsätze. Darunter versteht man Buchungen, die den Kontostand (Saldo) verändern. Also beispielsweise eine eingehende Zahlung für eine erbrachte Dienstleistung oder eine ausgehende Zahlung für einen Wareneinkauf. Diese Zahlungen finden entweder unregelmäßig oder wiederkehrend und regelmäßig statt. Zu wiederkehrenden Zahlungen gehören beispielsweise Gehälter, Softwarelizenzen, Miete, Leasinggebühren etc.
Buchungen werden in beleghafte und beleglose Zahlungen unterteilt. Heutzutage sind Transaktionen in der Regel bargeldlos und beleglos. Hierzu gehören beispielsweise Überweisungen, die Sie mittels Online Banking durchführen. Eine beleghafte Buchung entsteht, wenn Sie einen physischen Überweisungsauftrag – oder einen Scheck zur Gutschrift einreichen. Beleglose Buchungen sind in der Regel kostengünstiger, wohingegen für beleghafte Buchungen oft höhere Kosten anfallen.
Einige Banken bieten eine bestimmte Anzahl an kostenfreien Buchungen und erheben erst Entgelte, wenn diese Anzahl an Buchungen überschritten wird. Es kann sich durchaus lohnen, wenn Sie monatlich nur wenige Buchungen haben. Informieren Sie sich also in jedem Fall zu den Kosten für Buchungen und schätzen Sie außerdem ab, wie viele beleglose und wie viele beleghafte Buchungen Sie monatlich verzeichnen.
Sie sollten sich außerdem zu den Preisen für Daueraufträge, Lastschrifteinzüge und Echtzeitüberweisungen informieren.
2.3 Kosten für Ein- und Auszahlungen von Bargeld
Insbesondere im Einzelhandel, in bestimmten Dienstleistungsbereichen oder in der Gastronomie erfolgt ein Großteil der Zahlungen immer noch mittels Bargeld. Das Bargeld wird dann regelmäßig auf das Geschäftskonto eingezahlt.
Sowohl für Einzahlungen als auch für Auszahlungen haben Sie folgende Möglichkeiten: Einen Geldautomat (mit Einzahlfunktion), einen Schalter in einer Filiale oder einen externen Anbieter. Direktbanken und Neobanken betreiben in aller Regel keine Filialen, sodass Bargeldeinzahlungen entweder nicht möglich sind oder über externe Anbieter angeboten werden, was üblicherweise zusätzliche Kosten verursacht. Abhebungen werden oftmals über Einzelhändler wie bspw. Supermärkte angeboten.
Im Bereich von Ein- und Auszahlungen von Bargeld bieten Banken oft Kontingentlösungen. In einem solchen Fall ist eine bestimmte Anzahl an Abhebungen bzw. Einzahlungen pro Monat kostenlos. Wird diese Anzahl überschritten, fallen Entgelte an. Die Kosten berechnen sich entweder pauschal oder prozentual pro Vorgang. Zusätzlich sollten Sie sich über die Dichte des Filial- bzw. Automatennetzes informieren.
Hinweis: Die Gründerbank Stuttgart ist eine Marke der Volksbank Stuttgart. Als Kunde der Gründerbank können Sie also das komplette Automaten- und Filialnetz der Volksbank Stuttgart und zusätzlich die Vorteile des Geldautomaten-Netzes der weiteren Volks- und Raiffeisenbanken nutzen.
2.4 Kosten für Debit- und Kreditkarten
Nahezu jedes Unternehmen benötigt Zahlungs- bzw. Kreditkarten zum Geschäftskonto. Für (Online-)Einkäufe, Abhebungen oder Buchungen von Reisen.
Die Preisstruktur ist bei Zahlungskarten durchaus sehr unterschiedlich. Zunächst einmal kann eine Jahresgebühr anfallen. Das ist insbesondere bei Kreditkarten oftmals der Fall. Kreditkarten werden in verschiedenen Ausführungen angeboten. So beinhalten manche Kreditkarten beispielsweise zusätzliche Versicherungsleistungen. Die girocard (Debitkarte) ist in der Regel kostenfrei erhältlich.
Viele Banken arbeiten an dieser Stelle ebenfalls mit Kontingenten: So ist eine bestimmte Anzahl von Zahlungskarten kostenfrei erhältlich – für Zusatzkarten fallen dann Kosten an.
Weiterhin können auch Nutzungsentgelte anfallen, sobald die Karte eingesetzt wird. Diese berechnen sich in der Regel prozentual und betreffen meist lediglich Kreditkarten. Insbesondere beim Einsatz im Ausland ist das ein Thema.
Wichtig: Es gibt verschiedene Formen von Geld- bzw. Kreditkarten für Geschäftskonten. Erfahren Sie hier, welche unterschiedlichen Kreditkartenformen es gibt.
Eine kostenlose – echte, vollwertige und physische – Kreditkarte ist selten. Vorherrschend sind mittlerweile sogenannte “Debitkarten”. Bei einzelnen Banken ist eine kostenlose Karte auch nur als virtuelle Karte erhältlich. Bei unserem Gründerkonto bieten wir eine klassische Kreditkarte. Von Beginn an und ohne irgendwelche Voraussetzungen.
Fragen Sie sich also zunächst:
- Wie viele Debit- bzw. Kreditkarten brauchen Sie?
- Wie wichtig ist die Möglichkeit für kontaktloses Zahlen?
- Reicht eine virtuelle Karte?
- Werden die Karten im Ausland eingesetzt?
- Wie hoch sind Jahres- und Nutzungsgebühren?
- Welche Art von Kreditkarte wird benötigt?
2.5 Kosten für Auslandsüberweisungen und Fremdwährungskonto
Auslandsüberweisungen bzw. nicht-SEPA-Überweisungen sind selten kostenfrei möglich. Unternehmen, die international tätig sind bzw. viele internationale Überweisungen tätigen sollten also unbedingt auf die Kosten für Auslandsüberweisungen achten. In der Regel macht es dann auch Sinn, ein Fremdwährungskonto zu eröffnen, um das Wechselkursrisiko zu minimieren. Informieren Sie sich auch hier hinsichtlich der Angebote und vergleichen diese.
2.6 Kosten für Kontoauszüge
Physische Kontoauszüge sind heutzutage sicherlich nicht mehr die erste Wahl, um den aktuellen Kontostand und die Bewegungen auf dem Geschäftskonto einzusehen. Das geschieht zumeist über das Online Banking bzw. in digitaler Form. Hierbei können Sie außerdem zu jedem beliebigen Zeitpunkt den aktuellen Kontostand abrufen. Das ist in aller Regel kostenfrei.
Möchten Sie den Kontoauszug jedoch in Papierform erhalten, so fallen dafür höchstwahrscheinlich Kosten an. Die meisten Unternehmen kommen sicherlich problemlos mit digitalen Kontoauszügen aus – die Umwelt wird es uns ebenfalls danken!
2.7 Konditionen Kontokorrentkredit
Je nach Geschäftsmodell und Unternehmenslage ist ein Kontokorrentkredit ein gutes Mittel, um liquide zu bleiben. Für einen Kontokorrentkredit fallen Zinsen an. Sollten Sie einen Kontokorrentkredit brauchen, informieren Sie sich erstens, ob die gewählte Bank überhaupt einen Kontokorrentkredit anbietet und, wie die Konditionen gestaltet sind. Weiterhin kann es sein, dass die Bank nur unter bestimmten Voraussetzungen einen Kontokorrentkredit gewährt.
Hinweis: Bei der Gründerbank Stuttgart gewähren wir Ihnen mit dem Gründerkonto von Beginn an einen Kontokorrentkredit – voraussetzungslos.
3. Geschäftskonto auswählen: Kosten und Leistungen vergleichen!
Es reicht nicht, einfach nur die Entgelte für die Kontoführung zu vergleichen. Bei einem Geschäftskonto sind weitere Kosten zu beachten. Zu Beginn müssen Sie herausfinden, welche Leistungen Sie wirklich benötigen und welche Bewegungen auf Ihrem Geschäftskonto stattfinden. Insbesondere Buchungen, Bargeldverkehr und Debit- bzw. Kreditkarten sollten Sie genauer betrachten. Diese Themen betreffen viele Unternehmen. Hier können sich die Kosten eines Geschäftskontos wirklich deutlich unterscheiden. Es ist also auch durchaus möglich, dass Sie für ein Geschäftskonto mit Kontoführungsentgelt sogar weniger zahlen, als für ein “kostenloses” Geschäftskonto.
Das Gründerkonto haben wir ins Leben gerufen, um ein Konto speziell für Gründer mit einem überzeugenden Preis-Leistungsverhältnis zu erschaffen. Unser Gebührenverzeichnis finden Sie hier.