Ein Geschäftskonto ist nicht für alle Unternehmen Pflicht – aber trotzdem immer sinnvoll. In diesem Beitrag klären wir Sie darüber auf, ob ein Geschäftskonto in Ihrem Fall gesetzlich vorgeschrieben ist und erklären, ab wann Sie ein Geschäftskonto brauchen. Außerdem erfahren Sie, wann der richtige Zeitpunkt ist, Ihr Firmenkonto zu eröffnen.
Inhaltsverzeichnis:
- Wann ist ein Geschäftskonto Pflicht?
- Die Vorteile von einem Geschäftskonto
- Wann muss und sollte man ein Geschäftskonto eröffnen?
- Wie eröffnet man ein Geschäftskonto?
- Fazit: Ohne Geschäftskonto gleich zu Beginn geht es nicht!
1. Wann ist ein Geschäftskonto Pflicht?
Entscheidend ist die Rechtsform. Für Kapitalgesellschaften ist es gesetzlich vorgeschrieben, ein Geschäftskonto zu führen. Hierzu zählen die Rechtsformen GmbH, OHG, UG und AG. Es handelt sich hierbei um juristische Personen. Das Betriebsvermögen ist das Vermögen des Unternehmens – nicht das Vermögen der Gesellschafter. Gründen Sie ein Unternehmen als Kapitalgesellschaft sind Sie per Gesetz dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu eröffnen.
Selbstständige, Freiberufler, Personengesellschaften (GbR) oder Einzelunternehmer sind hingegen nicht dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu eröffnen. Es wäre also theoretisch möglich, das private Girokonto zu nutzen. Ein Geschäftskonto bietet jedoch unglaubliche Vorteile. Insbesondere die Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Zahlungen ist eine nicht zu unterschätzende Erleichterung für den Geschäftsalltag. Im nächsten Punkt zeigen wir noch weitere Vorteile auf.
Wichtig: Einige Banken schließen die Nutzung des privaten Girokontos für gewerbliche Nutzung über die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) aus. Die betreffende Bank dürfte das Konto somit kündigen oder verlangen, dass das Konto in ein Geschäftskonto umgewandelt wird. In einem anderen Beitrag haben wir beschrieben, worauf Freiberufler, Selbstständige, Existenzgründer und Start-up Gründer bei der Wahl des Geschäftskontos achten sollten.
2. Die Vorteile eines Geschäftskontos
Der größte Vorteil: Ein Geschäftskonto ist ein eigenständiges Konto. Einzig und allein für geschäftliche Einnahmen und geschäftliche Ausgaben. Andernfalls würden Sie private Zahlungen mit geschäftlichen Transaktionen vermischen. So haben Sie immer eine klare und schnell zugängliche Übersicht über die Unternehmensfinanzen. Das vereinfacht zudem die Buchhaltung enorm. Ebenfalls wird es erheblich einfacher, die Nachweispflicht gegenüber dem Finanzamt einzuhalten.
Denken Sie außerdem an Betriebsprüfungen oder Steuererklärungen. Ein Geschäftskonto beinhaltet nur geschäftliche Transaktionen – ein Kontoauszug ist i.d.R. ausreichend. Nutzen Sie jedoch das private Girokonto, dürfen Sie womöglich alles mühsam zuordnen. Das Geschäftskonto kann außerdem oftmals noch mit zusätzlichen Unterkonten ausgestattet werden – das steigert die Transparenz erneut und vereinfacht bspw. das Thema Steuerrücklagen deutlich. Welche Arten von Unterkonten es bei Geschäftskonten gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ob Sie der Pflicht unterliegen oder nicht – es gibt zig gute Gründe dafür, ein Firmenkonto zu führen. Wir raten dringend dazu, frühzeitig ein Geschäftskonto zu eröffnen!
Die größten Vorteile noch einmal auf einen Blick:
- Die Übersicht erleichtert sich durch die Trennung von privaten und geschäftlichen Zahlungen massiv
- Der Aufwand für die Buchhaltung reduziert sich enorm
- Die Nachweispflicht gegenüber dem Finanzamt gestaltet sich wesentlich einfacher
Hinweis: Das Gründerkonto der Gründerbank Stuttgart ist genau auf die Belange von Gründern zugeschnitten. Mit einem persönlichen Ansprechpartner von Beginn, einer schnellen Kontoeröffnung, geringen Kontoführungsgebühren und Hilfestellungen zur Buchhaltung sind Sie schnell bereit, um loszulegen. In einem Beitrag in unserem Gründerblog haben wir das Gründerkonto von A-Z erklärt.
3. Wann muss und sollte man ein Geschäftskonto eröffnen?
Im Fall einer Kapitalgesellschaft müssen die Gesellschafter im Zuge der Unternehmensgründung das Stammkapital auf das Geschäftskonto einzahlen. Der Notar benötigt einen Kontoauszug des Geschäftskontos als Nachweis für die Stammeinlage.
Der Notartermin für die Unternehmensgründung liegt ziemlich am Anfang einer Unternehmensgründung. Daher sollten Sie das Geschäftskonto frühzeitig eröffnen. Denken Sie daran, dass es einige Tage dauern kann, bis das neue Konto einsatzbereit ist. Andernfalls verlangsamen Sie womöglich den Gründungsprozess.
Fernab von Kapitalgesellschaften raten wir allen Unternehmensgründern und Selbstständigen dazu, immer frühzeitig ein Geschäftskonto zu eröffnen. Es ist ein riesiger Vorteil, direkt von Beginn an eine Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Zahlungen zu haben. Im Idealfall läuft schon die allererste Transaktion über Ihr Geschäftskonto. Eine Umstellung zu einem späteren Zeitpunkt ist mit viel Aufwand verbunden. Schließlich müssen Sie alle Rechnungsdaten aktualisieren und die neue Bankverbindung auch an Ihre Kunden weitergeben.
4. Wie eröffnet man ein Geschäftskonto?
Die Eröffnung eines Firmenkontos ist nahezu überall bequem online möglich. Das bedeutet, dass Sie sowohl den Antrag zur Kontoeröffnung als auch die Identitätsbestätigung digital durchführen können. Hierbei müssen Sie einige Angaben zu Ihrem Unternehmen machen und ebenfalls einige Dokumente bereitstellen. Die Verifikation geschieht heutzutage in der Regel über das Video-Ident-Verfahren. Das Gründerkonto eröffnen Sie in vier Schritten. Innerhalb von 48 Stunden ist das Gründerkonto startbereit.
Welche Dokumente Sie für die Eröffnung eines Geschäftskontos benötigen, hängt von Ihrem Unternehmen bzw. der Rechtsform ab. Das haben wir detailliert in diesem Beitrag beschrieben. In einem anderen Beitrag schildern wir außerdem, wie die Kontoeröffnung für das Gründerkonto genau abläuft. Dieser Prozess ist mit anderen Banken vergleichbar.Hinweis: Bei der Gründerbank Stuttgart stehen Ihnen zusätzlich unsere Gründerberater zur Seite. Sollten Sie also Fragen oder Probleme hinsichtlich der Kontoeröffnung haben, helfen wir Ihnen gerne persönlich weiter.
5. Fazit: Ohne Geschäftskonto gleich zu Beginn geht es nicht!
Ob Pflicht oder nicht: Sie brauchen ein Geschäftskonto direkt zu Beginn Ihres Unternehmens oder Ihrer Selbstständigkeit. Ein Geschäftskonto hat den riesigen Vorteil, private und geschäftliche Zahlungen voneinander zu trennen. Das vereinfacht den Unternehmensalltag immens. Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Geschäftskonten, die sich auf bestimmte Berufsgruppen (bspw. Freelancer) spezialisiert haben. Die gebotenen Leistungen unterscheiden sich dabei teilweise deutlich voneinander. Egal wie komplex oder einfach die Anforderungen sind: Es gibt das perfekte Geschäftskonto für Sie. Für die richtige Wahl sollten Sie Zeit investieren und Alternativen vergleichen. Hier erfahren Sie, auf welche Unterschiede im Geschäftsmodell und auf welche typischen Kostenpunkte Sie achten sollten.