Adrian Fleuchhaus
Gründer & Geschäftsführer
Fit für den „Marathon Gründung“
Adrian Fleuchaus gehört zu den Gründerbank-Kunden der ersten Stunde
Gerätetraining macht Spaß, bringt aber oft nicht die Ergebnisse, die man sich wünscht – eine überraschende Aussage für den Inhaber eines Fitnessstudios. Doch Adrian Fleuchaus ist eben alles andere als ein gewöhnlicher Fitnesstrainer, so wie sein Unternehmen Transform Stuttgart auch kein übliches Studio ist.
Herr Fleuchaus, während wir hier reden, trainieren gerade fünf Leute an den Geräten, strampeln die sich alle umsonst ab?
„Wenn sie nur an den Geräten trainieren würden, schon. Aber die Leute, die zu mir kommen, wissen, dass das allein nicht reicht. Ernährung, Gesundheit, Schlafqualität und dazu als Sahnehäubchen das Training, das alles zusammen und in genau dieser Reihenfolge, bringt erst die körperliche Verbesserung, die sich meine Kunden wünschen.“
Was heißt das genau?
„Nur wer gesund ist, Körperfett gezielt abbaut und optimal regeneriert, kann richtig und mit Erfolg trainieren und sportlich mehr leisten. Wer zu spät das Falsche isst oder nicht ausreichend mit Magnesium versorgt ist, kann nicht gut schlafen. Wenn man nicht gut schläft, entstehen Stresshormone, die das Transformationsziel blockieren. Entscheidend ist, was man im Alltag macht. Nur mal zum Vergleich: Wenn ich in der Woche vielleicht auf 5 bis 8 Stunden Training komme, bleiben noch 160 Stunden übrig, in denen ich viel falsch oder richtig machen kann.“
Und wie helfen Sie Ihren Kunden dabei, alles richtig zu machen?
„Wir analysieren den Hormonstoffwechsel und die Körperfettverteilung. Daraus leiten wir individuelle Empfehlungen ab und begleiten unsere Kunden dabei, sie umzusetzen. Im Unterschied zu anderen Studios bieten wir ein ganzheitliches Programm mit allem Drum und Dran, von der Heilpraxis bis zum Shop für die passende Nahrungsergänzung. Dreh- und Angelpunkt dabei ist die persönliche Beratung, auf die ich mich spezialisiert habe.“
Wie sind Sie auf Ihre Gründungsidee gekommen?
„Als junger Leistungssportler habe ich selbst erlebt, dass mein Körper mit 18 Jahren gestreikt hat, das wollte ich anderen gerne ersparen. Ich habe mich lange und intensiv mit der Fitness-Branche befasst, aber erst nachdem ich bei Wolfgang Unsöld gelernt habe, wurde mir klar, worauf es ankommt. Wolfgang ist einer der absoluten Top-Trainer und hat mit seinem Wissen enorme Erfolge erzielt. Die Idee, ein eigenes Studio aufzumachen, entstand dann schon früh, konkreter wurde es aber erst 2019 – und dann kam erstmal Corona dazwischen.“
Sie sind aber trotzdem dran geblieben?
„Unbedingt. Ich habe mich nach einem guten Standort umgesehen und zunächst versucht, private Investoren für mein Vorhaben zu gewinnen. Das hat aber nicht geklappt. Und dann hatte ich ein Riesenglück. Erst wurden mir letztes Jahr die Räume an der Heilbronner Straße angeboten. Ich wusste gleich, die muss ich haben. Dann musste es schnell gehen und ich habe das über die Jahre entwickelte Konzept für den Standort angepasst und damit den Vermieter überzeugen können. Und noch ein Glücksfall war dann der Kontakt zur Gründerbank. Hier wurde ich von Anfang an toll unterstützt. Ab Jahresanfang haben wir die Finanzierungsplanung gemacht und im April hatte ich das Geld, und das trotz Krankheitsausfällen, Corona war ja noch nicht vorbei.“
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Ihren Partnern bei der Gründerbank?
„Nachdem ich schon mit anderen Banken gesprochen hatte, war ich positiv überrascht, dass meine Ansprechpartner bei der Gründerbank nicht nur ein gutes Branchenwissen hatten, sondern auch selbst Fitness-begeistert waren. Wir können auf gleicher Wellenlänge miteinander reden. Da war von vornherein ein ganz anderes Verständnis für meinen Businessplan da und großes Vertrauen auf beiden Seiten. Ich kann meine Kundenbetreuer jederzeit erreichen, wenn ich eine Frage habe, und mich darauf verlassen, dass sie hundert Prozent für mich geben.“
Was war besonders wichtig für Sie in der Gründungsphase?
„Die Begeisterung, mit der mich die Leute von der Bank unterstützt haben, und der tolle Zuspruch, den sie mir geben. Auch wenn es mal nicht einfach war – mein Steuerberater hat mir zum Beispiel von der Gründung abgeraten – aber Frau Frank und ihre Kollegen haben immer an mich geglaubt und mich super beraten. Ohne sie wäre ich den Weg nicht gegangen.“
Wie läuft Ihr Betrieb jetzt gut vier Monate nach der Eröffnung – sind Sie zufrieden?
„Es läuft richtig gut, obwohl die Sommermonate saisonal nicht optimal für die Branche sind. Aber wir haben jetzt schon ein solides Wachstum hingelegt und sind gut ausgelastet. Ich habe ja viele Kontakte in der Szene, die jetzt nach der Corona-Pause wieder zu mir kommen.“
Betreiben Sie aktives Marketing?
„Ja klar, wenn auch noch ausbaufähig. Wir haben die Homepage und sind in den Sozialen Medien aktiv. Mit unserem Superstandort an der Heilbronner Straße können wir auch das Schaufenster für die Werbung nutzen. Wir haben einen QR-Code angebracht, der sogar von der gegenüberliegenden Straßenseite einlesbar ist und den viele Passanten scannen. Am wichtigsten ist aber immer noch das Empfehlungsmarketing. Das fördern wir gezielt, indem wir zum Beispiel Gutscheine ausgeben, die unsere Kunden an Freunde weitergeben können. Das klappt sehr gut. Und für die nächsten Monate planen wir neue digitale Angebote, die es so noch nicht in der Branche gibt.“
„Wenn alles nach Plan läuft, wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“
„Ich möchte mein Konzept langfristig ausbauen und natürlich auch wachsen, auch über Stuttgart hinaus. In den nächsten Jahren will ich neue Standorte in vier bis fünf weiteren größeren Städten aufbauen. Langfristig könnte ich mir auch ein Franchise-Modell vorstellen.“
„Und Ihr persönliches Ziel?“
„Ich mache meinen Job wirklich gerne und könnte mir nichts anderes vorstellen. Aber der Job ist nicht das ganze Leben und irgendwann möchte ich auch wieder mal normale Arbeitszeiten statt Zehn- bis Zwölf-Stundentage an sieben Tagen die Woche wie zurzeit.“
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Unternehmen viel Erfolg. Vielen Dank für das Gespräch.
KURZ & bündig
Was man als Gründer mitbringen muss:
„Ausdauer. Eine Gründung ist ein Marathon, kein Sprint. Ohne Durchhaltevermögen geht gar nichts. Man muss immer damit rechnen, dass es nicht so läuft, wie man es gerne hätte. In dem Moment darf man sich nicht entmutigen lassen. Wenn man für seine Idee brennt, findet sich ein Weg.“
Mein Rat für künftige Gründer:
„Sei kein Einzelkämpfer, sondern hol dir Rat von Leuten, die diesen Schritt schon gegangen sind oder Erfahrung darin haben, Gründer zu begleiten. Von der Rechtsform bis zum Marketing gibt es so viele Themen, von denen man in der Schule nie was gehört hat. Da muss man auch bereit sein, Geld zu investieren und sich Beratung einzukaufen.“
Was ich ändern würde, um es Gründern leichter zu machen:
„Ich würde dafür sorgen, dass man schon in der Schule etwas lernt, was man wirklich brauchen kann, um fitter in Finanz- und Wirtschaftsfragen zu sein.“
Mich inspiriert:
„Mein Vorbild Wolfgang Unsöld, dem ich sportlich, fachlich und menschlich sehr viel verdanke. Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich heute bin.“
Mein Lebensmotto:
„Ich will etwas erreichen im Leben und bringe vollen Einsatz dafür. Es gibt einen Satz, der das vielleicht am ehesten ausdrückt: ‚Get rich or die trying‘. Nicht um Geld anzuhäufen, sondern um unabhängig zu sein. Wenn ich mal eine Familie gründe, will ich auch Zeit für sie haben und meinen Kindern alle Möglichkeiten und eine gute Ausbildung bieten können.“
Profil Gründer:
Adrian Fleuchaus, 35, ist nach eigener Aussage ein Kind der Fitnessbranche, deren Entwicklung er seit mehr als 15 Jahren aktiv begleitet. Als Jugendlicher und Nachwuchstalent der Stuttgarter Kickers spielte er in der Junioren-Bundesliga und hatte eine Profifußballkarriere vor sich. Zunehmende Rücken- und Gelenkprobleme bremsten den Leistungssportler jedoch aus – und brachten ihn ins Fitnessstudio. Nach einem Praktikum machte er die Trainer-Lizenz und jobbte als Personal Trainer. Eine Ausbildung als Fitness-Kaufmann schloss sich an, es folgte eine Karriere als Studio- und Gebietsleiter zweier großer Fitnessketten. 2016 machte er sich dann selbstständig als Personal Trainer. Seit 2019 konkretisierte sich sein Plan, ein eigenes Studio zu gründen. Nach der Verzögerung durch die Corona-Pandemie war es am 2. Juli 2022 dann so weit: Transform Stuttgart feierte die Eröffnung.
Profil Unternehmen:
Transform Stuttgart – der Name ist Programm. Hier geht es nicht so sehr ums Hanteln-Stemmen, sondern um persönliche Veränderungsprozesse. Schmerzen abbauen und Verletzungsanfälligkeit vorbeugen, Fehlbelastungen korrigieren, Athletik und Leistungsfähigkeit steigern oder Gewicht abnehmen sind typische Anliegen der Klienten, die Adrian Fleuchaus berät und begleitet, darunter auch prominente Fußballspieler.
Sein Ziel ist die Steigerung von Gesundheit und Wohlbefinden sowie der Abbau von Stress. Entsprechend wichtig ist eine spezialisierte individuelle Beratung, die den Schwerpunkt des Angebots darstellt. Gerätetraining gehört dazu, aber wichtiger ist der ganzheitliche Ansatz, der auch heilpraktische Therapien, Massagen sowie vor allem eine gesunde Ernährung und Lebensweise im Alltag einbezieht. Dafür bietet Transform auch Gruppenworkshops, online und in Präsenz, und einen Shop für Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße.