Eine bemerkenswerte Gründungsgeschichte
Vor mehr als 30 Jahren startete Jürgen Rudolph seinen Frühstücksservice in Stuttgart – daraus wurde Morgengold, heute europaweit größter Frühstücks-Homeservice und eines der führenden Franchise-Unternehmen Deutschlands. Als Franchisegeber ist der Selfmade-Unternehmer immer nahe dran an Existenzgründerinnen und -gründern geblieben und begleitet sie gerne auf ihrem Weg in die erfolgreiche Selbständigkeit.
Herr Rudolph, Ihre Unternehmensgeschichte ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. So gibt es zum Beispiel nicht nur ein, sondern gleich drei Gründungsdaten. Wie kommt das?
„Es gibt drei Grundsteinlegungen für das, was Morgengold heute ist: 1987 habe ich in Stuttgart den Vorläufer der Morgengold Frühstücksdienste eröffnet. Mein Partner Franz Smeja, mit dem ich 1991 die Morgengold Franchise GmbH mit Sitz in Stuttgart gegründet habe, hat seinen Augsburger Frühstückslieferdienst bereits 1979 in Adelsried eröffnet.
Und der Erfolg gab Ihnen Recht …
„Ja, Morgengold ist von Anfang an kontinuierlich gewachsen. Morgengold war damit Vorreiter im Home-Delivery-Markt und ist heute eines der führenden Franchise-Unternehmen in Deutschland.
Als sie anfingen, waren Sie noch Abiturient und sind quasi aus dem Stand Unternehmer geworden. War das immer schon Ihr Ziel?
„Ja, ich wollte immer Unternehmer sein. Ich wollte selbst etwas bewegen und schaffen. Der schnellste und effektivste Weg schien mir das Unternehmertum.
Sie haben Ihre Erfolge ohne BWL-Studium erreicht, sind Sie ein unternehmerisches Naturtalent?
„Das müssen andere beurteilen. Am Ende geht es doch immer darum, die richtigen Entscheidungen zu treffen und diese konsequent umzusetzen.“
Worauf führen Sie den Erfolg von Morgengold zurück?
„Aus Kundensicht bieten wir einen qualitativ überzeugenden und bequemen Service, den die Kunden als echten Mehrwert erleben. Die Backwaren werden ofenfrisch und bis spätestens 6:30 an die Haustür geliefert, auch bei Wind und Wetter. Dabei ist es wichtig, dass die Produkte von einer der regionalen TOP-Bäckereien kommen. Und: die Brötchen kosten nicht viel mehr als in der Bäckerei, und es fällt nur eine geringe Zustellgebühr an, so dass sich möglichst viele diesen kleinen Luxus gönnen können.“
Wie verdient man eigentlich Geld mit einem hoch individualisierten Service, bei dem die Ware nur ein paar Cent kostet?
„Das Morgengold Franchisesystem bietet seinen Unternehmern ein außerordentlich gutes-Chance-Risiko Verhältnis. Mit einem relativ geringen Invest können sehr hohe Gewinne erwirtschaftet werden. Ein wesentlicher Baustein ist hierbei, dass wir die Prozesse hoch effizient gestalten, um damit die Kosten so gering wie möglich zu halten. Wir haben deshalb schon sehr früh in den 90er Jahren ein eigenes internetbasiertes Warenwirtschaftssystem, das Morgengold Web System®, geschaffen, welches alle beteiligten Prozesspartner wie Franchisegeber, Franchisenehmer, Bäckereien und Logistikpartner miteinander verbindet. Damit bilden wir den kompletten Prozess von der individuellen Kundenbestellung über die Tourenplanung der Franchisebetreiber bis hin zur Rechnungsabwicklung ab. Alle am Prozess beteiligten Partner können darauf zugreifen. Das war damals, vor mehr als 20 Jahren, revolutionär und ist seither einer der großen Vorteile unseres Systems.“
Wie sieht es mit dem Marketing aus, wie gewinnen Sie Neukunden?
„Einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren von Morgengold ist das Direktvertriebskonzept. Promotionteams offerieren Haushalten gezielt kostenlose und unverbindliche Probelieferungen, um die Kunden für unseren Service zu begeistern. Dies ist eine der wesentlichen Hauptaufgaben unserer Franchisepartner vor Ort. Diese Art der zielgerichteten Werbung garantiert einen schnellen Break even. Überregional konzentrieren wir uns auf alle derzeit vorhandenen digitalen Kanäle, wie zum Beispiel Social Media. Diese Aktivitäten werden aus der Zentrale gesteuert.“
Was hat Morgengold jemandem zu bieten, der sich selbständig machen will?
„Morgengold bietet ein seit nunmehr über 30 Jahren bewährtes Geschäftsmodell. Die Gründer profitieren insbesondere vom Know-how-Transfer, welcher ihnen in Form von Start-up-Schulungen bis hin zu regelmäßigen Beratungen mit unseren Regionalmanagern zuteil wird. Im Franchisepaket enthalten ist weiter die Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Bäckereien und deren Vertragsverhandlungen. Hier gewinnt der Partner insbesondere durch deutlich bessere Einkaufskonditionen. Last but not least ist die Nutzung des Morgengold Web-Systems® eine wichtige Leistung der Zentrale, da der Partner durch die effizienten Prozesse sein Hauptaugenmerk auf den Vertrieb richten kann. Insgesamt bietet des Morgengold Franchisekonzept eines der besten Chance-Risiko-Verhältnisse in der gesamten Franchisewirtschaft.“
Was ist aus Ihrer Sicht für Gründer wichtig in der Zusammenarbeit mit einer Bank?
„Für mich ist das Wichtigste gegenseitiges Vertrauen. Dieses Vertrauen muss man sich aber auch erarbeiten. Durch Zuverlässigkeit und jederzeit transparente Berichte und das dazugehörige Zahlenwerk.“
Wie finden Sie die Idee einer spezialisierten Gründerbank?
„Sehr gut. Die meisten Banken tun sich mit Gründern eher schwer, dabei brauchen gerade Gründer kompetente Ansprechpartner, die ihre Situation verstehen und ihre Ziele unterstützen. Dazu gehört auch, dass die Banken nicht immer nur die Risiken im Blick haben, sondern auch die Chancen sehen. Als Gründer und Unternehmer braucht man Mut, aber auch als Bank. Diesen Mut vermisse ich oft in einer normalen Geschäftsbank.“
Und wie ist das bei Ihrer Bank? Immerhin sind Sie seit Ihrer eigenen Gründung Kunde der Volksbank Stuttgart?
„Genau genommen noch länger, ich hatte schon als Schüler mein Konto bei der Volksbank in Feuerbach. Geblieben bin ich wegen der schon damals immer präsenten, unterstützenden Betreuung, ob es nun um unternehmerische oder private Themen ging. Und über die Jahre ist ein enges gegenseitiges Vertrauensverhältnis, sowohl menschlich als auch geschäftlich, gewachsen.“
Wo werden wir Morgengold in Zukunft sehen – was sind Ihre nächsten Ziele?
„Morgengold hat ein großes Marktpotenzial. Der Markt für Home-Delivery wächst stark, der Bereich E-Food ebenso. Hierfür haben wir uns, auch mit der Hereinnahme von Michael Auer als dritten Geschäftsführer, konsequent aufgestellt. Bis 2026 planen wir in Deutschland eine flächendeckende Marktabdeckung mit dann rund 150 Standorten und einem Umsatzziel von gut 100 Mio. Euro. Und wir wollen auch international weiter wachsen. In Österreich sind wir bereits seit 2006. Und ich bin überzeugt, dass es auch anderswo in Europa genug Menschen gibt, die gerne genüsslich mit frisch nach Hause gelieferten Backwaren frühstücken.“
Wie frühstücken Sie eigentlich selbst am liebsten? Lassen Sie sich auch von Morgengold beliefern?
„Selbstverständlich bin auch ich Kunde von Morgengold. Ich frühstücke täglich frische Brezeln und Croissants und möchte diesen Service nicht mehr missen.“
Vielen Dank, Herr Rudolph, dass Sie sich die Zeit für unser Gespräch genommen haben.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Franchisepartnern weiterhin viel Erfolg und eine goldene Zukunft.
KURZ & bündig
Mein Rat für künftige Gründer:
„Ideen gibt es viele, aber in erster Linie muss das Geschäftsmodell auch zum Unternehmertyp passen. Speziell Gründer im Bereich Franchising sollten sich unbedingt an das durchdachte Know-how und die Erfahrungen des Systems halten, denn der bereits zigfach erprobte Weg ist immer der beste Weg zum Erfolg.“
Was sollten Gründer mitbringen, die sich fürs Franchising mit Morgengold interessieren:
„Wir haben sehr unterschiedliche Franchisepartner mit vielfältigen beruflichen Hintergründen aus allen Altersgruppen. Wichtig ist eine hohe Vertriebsaffinität und die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen. Führungserfahrung ist hilfreich, für unser Modell gilt jedoch, dass eine hohe Motivation und der Ehrgeiz, etwas zu erreichen, die besten Voraussetzungen sind.“
Was ich ändern würde, um es Gründern leichter zu machen:
„Es gibt zu viel Bürokratie und gesetzliche Bestimmungen in Deutschland, das macht viele Vorhaben langwierig und dadurch auch teuer. Ich würde mir wünschen, dass die Politik Unternehmer und gerade Gründer mehr fördert und schützt.“
Mich inspiriert:
„Der Wille, etwas zu bewegen. Ich wollte schon immer die Dinge selbst in die Hand nehmen und vorantreiben.“
Mein Lebensmotto:
„Ich versuche es so gut als möglich mit dem Schwäbischen zu halten. Weniger reden, dafür mehr machen.
Profil Gründer:
Jürgen Rudolph, 56, ist Unternehmer von Beruf und Berufung mit Gespür für die richtige Entscheidung im richtigen Moment. Noch vor seinem Abitur wagte er den Schritt in die Selbständigkeit und gründete 1987 seinen Frühstücks-Dienst in Stuttgart. Das betriebswirtschaftliche Wissen und Handwerkszeug hat er in der eigenen unternehmerischen Praxis erlernt. Der sportlich aktive Morgengold-Chef hat noch viel vor mit seinem Unternehmen.
Profil Unternehmen:
Morgengold Franchise GmbH
Morgengold beliefert Haushalte mit ofenfrischen Qualitäts-Backwaren, direkt an die Haustüre, wochentags und am Wochenende. Brötchen, Brezeln & Co. stammen von mittelständischen Handwerksbäckereien vor Ort.
Morgengold punktet bei seinen Kunden mit einem einfachen, flexiblen Bestellprozess und hohem Komfort. Der Service ist zugleich klimafreundlich, da viele private Autofahrten zum Bäcker entfallen. Darüber hinaus profitieren auch die Bäckereien und damit die Infrastruktur vor Ort davon.
Betrieben wird der Bringdienst von lokalen Franchisenehmern, die umfassend unterstützt werden, zum Beispiel durch das Morgengold Web-System®, das digitale Warenwirtschaftssystem für den kompletten Betrieb des Lieferdienstes. Auch eine Schulungs- und Weiterbildungs-Akademie wird geboten. Mit seinem Franchisesystem hat sich Morgengold in wenigen Jahren als bundesweiter Marktführer und Europas größter Backwarenlieferdienst etabliert.
Zahlen und Fakten:
- Lieferung ofenfrischer Backwaren an sieben Tagen pro Woche, bis spätestens 6:30 Uhr an die Haustür der Kunden.
- In der Zentrale und IT-Tochter werden derzeit 20 Mitarbeiter beschäftigt.
- In 2022 wurden ca. 150.000 Haushalte in Deutschland an 105 Standorten im Schnitt 2 x pro Woche beliefert. Knapp 60 Mio. ausgelieferte Backwaren bedeuten 76 Mio. Euro Systemumsatz.
- Geschäftsführer: Franz Smeja, Jürgen Rudolph, Michael Auer