Gründerberatung fängt für David Kojo Boahen mit der richtigen Haltung an

Ob es gelingt, eine Unternehmensgründung erfolgreich auf wirtschaftlich stabile Füße zu stellen, entscheidet sich in den ersten drei bis fünf Jahren. Mit entscheidend dabei ist, dass man die richtige Bank an seiner Seite hat. Gründerinnen und Gründer brauchen einen wirklichen Partner, der ihre spezifischen Bedarfe und Fragestellungen in den Mittelpunkt stellt und sich mit ihren Zielen identifiziert– davon ist David Boahen überzeugt.

War Bankkaufmann eigentlich immer schon Ihr Berufswunsch, David?
„Eigentlich wollte ich, wie wahrscheinlich viele Jungs hier in Stuttgart, Profifußballer werden, mein Herz schlägt von Klein auf für den VfB. Aber ich habe tatsächlich schon als Kind gesagt, dass ich später Bankdirektor werden würde, wenn aus der Fußballkarriere nichts werden sollte. Das lag daran, dass ich damals bei Familienfeiern gerne Krawatten getragen habe und meine Ur-Oma meinte, dass man in der Bank jeden Tag eine anziehen könnte. Das fand ich damals cool.“

Dabei tragen Sie heute gar keinen Schlips.
„Ja, zum Glück brauche ich den heute nur noch selten, meine Krawattenbegeisterung hat sich inzwischen doch ziemlich gelegt ?“

Wie kamen Sie zur Gründerbank?
„Als ich die interne Ausschreibung gelesen habe, war mir sofort klar: Das ist der Job für mich. Als hätte sich das jemand extra für mich so ausgedacht, damit ich alles einbringen kann, was ich kann und was mich ausmacht. Ich habe mich gleich beworben, auch meine Vorgesetzten haben mir zugeraten. Im Assessment-Center waren aber viele erfahrenere Kollegen dabei, so dass ich eigentlich kaum damit gerechnet hatte, dass man mich auswählen würde. Ich bin sehr froh und dankbar, dass es doch geklappt hat und ich diese Chance bekommen habe.“

Und hält die Realität, was Sie sich versprochen haben?
„Die Arbeit als Gründerberater ist super. Was andere sich in TV-Sendungen wie ‚Höhle der Löwen‘ ansehen, erleben wir jeden Tag, nur viel besser und spannender. Wir treffen nicht nur viele Leute mit coolen Ideen, sondern können ihnen auch dabei helfen, diese erfolgreich umzusetzen.“

Geben Sie uns doch mal einen Einblick in Ihren Arbeitsalltag.
„Wir sprechen mit Gründern, die uns ihre Geschäftsideen präsentieren und beraten sie bei der Finanzierung ihrer Vorhaben. Darüber hinaus besprechen wir alle Themen bei einer Unternehmensgründung, die mit Geld, Vorsorge und Risikoabsicherung zu tun haben. Damit wir möglichst auf Augenhöhe mit unseren Kunden reden können, müssen wir uns schlau machen über ihre Branche und die Businesspläne durcharbeiten. Wir errechnen Finanzierungsmodelle und vertreten sie gegenüber den Kompetenzträgern im Haus, die letztlich die Entscheidung über die Kreditvergabe treffen. Wir müssen auch schon mal vermitteln, welche Geschäftspotenziale in einer Gründungsidee stecken, zum Beispiel was Followerzahlen von Social-Media-Projekten wert sein können.“

Das heißt, Sie sitzen den ganzen Tag vor dem PC und jonglieren Excel-Tabellen?
„Nein, ganz und gar nicht. Wir gehen viel raus, betreiben aktives Networking, präsentieren uns auf Gründermessen und halten Vorträge bei Gründer-Events und an Hochschulen. Wir sind auch ins Marketing für die Gründerbank eingebunden, schließlich sind wir ja selbst ein Start-Up, das sich im Markt bekannt machen muss. Außerdem erarbeiten wir den Content für unsere Social-Media-Kanäle, mit denen wir die Gründerszene erreichen können, indem wir interessante und nützliche Inhalte bereitstellen. Solche Aktivitäten wollen wir künftig noch weiter ausbauen, um die Gründerbank nachhaltig in die Köpfe zu bringen und als Ansprechpartner Nummer Eins zu profilieren.“

Sie sprechen immer von „wir“, machen Sie alles gemeinsam mit Ihrer Beraterkollegin Sarah Frank?
„Wir machen im Prinzip beide das Gleiche, aber nicht alles gemeinsam. Das ginge schon wegen der großen Zahl der Anfragen nicht. Die Kunden und Kreditanfragen teilen wir uns natürlich auf, aber wir halten uns auf dem Laufenden, so dass wir uns jederzeit gegenseitig vertreten können. Wir ergänzen uns perfekt als Team, jeder bringt andere Erfahrungen und Schwerpunkte mit. Wenn es um komplexe Themen oder große Summen geht, führen wir auch Kundengespräche zu zweit bzw. zu dritt mit unserem Chef, Herrn Leibner. Und sogar unser Vorstandsvorsitzender, Herr Zeidler, nimmt sich schon mal die Zeit für Gespräche mit Start-Ups. Das gibt es nirgendwo sonst, glaube ich.“

Was zeichnet Ihre Gründerberatung aus?
„Das fängt mit der Grundhaltung und unserem Selbstverständnis als Berater an. Meist ist es ja so: Der Gründer hat seine Idee im Kopf und will am liebsten schnell Geld von der Bank, versteht aber nicht, wie die Bank denkt. Und umgekehrt sieht die Bank den Gründer als Risiko, will jede Menge Unterlagen und wartet erstmal ab, bis alles vorliegt. Das läuft bei uns anders. Wir behandeln Gründer nicht als Bittsteller, sondern als Partner und wollen gemeinsam mit ihnen etwas erreichen. Wir lassen sie nicht warten, sondern reagieren schnell.“

Lehnen Sie auch Anfragen ab?
„In Einzelfällen müssen wir schon mal eine Kreditanfrage ablehnen. Wir schauen uns aber jedes Gründungsvorhaben sorgfältig an, um die Potentiale wirklich fair beurteilen zu können. Wenn wir dann zu dem Schluss kommen, dass eine Geschäftsidee nicht tragfähig ist, dann gehört es ja auch zu unserem Beratungsauftrag, das offen zu sagen. Schon zum Schutz der Gründer vor einem unkalkulierbaren Risiko. Wir machen uns diese Entscheidung nie leicht und begründen Absagen immer transparent und nachvollziehbar.“

Was treibt Sie bei der Arbeit an?
„In unserem Team brennen wir für gute Ideen und freuen uns über jedes Start-Up, das mit Unterstützung der Gründerbank erfolgreich seinen Weg geht. Ich wäre stolz, wenn ich eines Tages meinen Enkeln zeigen kann, dass ich viele Unternehmen in der Region mit auf den Weg gebracht habe, und hoffe, dass auch der eine oder andere Weltmarktführer dabei ist.“

Und wie sehen Ihre Karrierepläne aus?
„Momentan ist alles genauso, wie ich es will, dafür bin ich dankbar, über die Zukunft mache ich mir erstmal keine Gedanken. Ich habe einen Job, der mich glücklich macht und ausfüllt. Was will man mehr?“

Wo nehmen Sie die Energie für Ihren fordernden Alltag her?
„Vor allem vom Sport. Fitness- und Kardiotraining, Yoga, ich brauche das. Ich trainiere täglich gute zwei Stunden lang ab sechs Uhr früh und komme dann hellwach und konzentriert zur Arbeit. Außerdem habe ich dann abends Zeit für meine Verlobte.“

Was machen Sie so in Ihrer Freizeit?
„Kino, Konzerte, gut essen gehen oder einfach mal ein schönes Glas Wein zusammen genießen, wir reisen auch sehr gerne. Seit einem Jahr bin ich begeisterter Patenonkel und unternehme viel mit dem Kleinen, wir haben regelmäßig unseren ‚Onkeltag“, auf den ich mich immer sehr freue. Es ist faszinierend und macht Riesenspaß, zu erleben, wie sich so ein kleiner Kerl entwickelt, und ihn bei den ersten Schritten ins Leben zu begleiten.“

Gibt es da vielleicht Parallelen zu Ihrem Job als Gründerberater?
(lachend) „Ja, könnte man schon sagen. Auch Start-Ups fangen ja meist klein an, müssen erst mal wachsen und richtig laufen lernen. Und ich freue mich, wenn ich sie dabei als eine Art ‚Pate‘ unterstützen und begleiten kann.“

Dann wünschen wir Ihnen weiterhin viele spannende Gründungsideen, die Sie mit auf den Weg bringen können – vielen Dank für das Gespräch.

Über David Kojo Boahen

Mein Motto fürs Leben:
„Meine Freiheit hört dort auf, wo deine anfängt! Nur mit vorurteilsfreiem Respekt und gegenseitiger Rücksichtnahme können Menschen zufrieden und gut zusammenleben.“

Imponierend finde ich:
„Menschen, die trotz großer Erfolge sympathisch und auf dem Boden geblieben sind, statt überheblich und arrogant zu werden. Die wissen, was sie können, aber es nicht nötig haben, damit anzugeben oder andere kleinzumachen.“

Gar nicht leiden kann ich:
„Menschen, die nur ihre eigene Meinung als die einzig richtige ansehen und nicht bereit sind, auch mal über den Tellerrand hinauszudenken und einen anderen Blickwinkel einzunehmen oder sich selbst zu hinterfragen.“

Wenn ich ein Buch schreiben würde:
„Mindsetting wäre mein Thema. Auch wenn nicht alles optimal läuft, darf man sich nicht runterziehen lassen und aufgeben. Manche Dinge kann man nicht ändern, aber man kann seine Einstellung dazu verändern und immer etwas Positives draus machen.“

Was ich mir von der Guten Fee wünschen würde:
„Die Familie ist das Wichtigste für mich, deshalb wünsche ich mir vor allem, dass es meinen Lieben gut geht. Dabei meine ich nicht so sehr materielle Dinge, sondern dass wir alle gesund bleiben und ein erfülltes, zufriedenes Leben haben.“

Gründerberater David Kojo Boahen, 30, ist ein Eigengewächs der Volksbank Stuttgart. 2010 startete er hier mit der Ausbildung zum Bankkaufmann und hat schnelle Karriereschritte gemacht. Zunächst war er als Privatkundenberater tätig und wurde 2018 in die Betreuung von Gewerbekunden berufen. Er studierte berufsbegleitend Betriebswirtschaft an der VWA-Hochschule Stuttgart und machte 2017 den Bachelor-Abschluss. 2021 gehörte David zu den ersten sechs ausgewählten Teilnehmern der Talentschmiede, einem internen Programm, mit dem die Volksbank Stuttgart gezielt Kompetenzen aufbaut und vielversprechende Nachwuchskräfte weiterentwickelt. Seit dem 1. April 2022 berät und betreut David gemeinsam mit Sarah Frank die Kunden der Gründerbank Stuttgart.